Unterwegs auf dem Rheinsteig zwischen Neuwied Niederbieber nach Rengsdorf
gewandert am Samstag, 3. Oktober 2015, zweiter Teil der offiziellen 6. Etappe, meine persönliche Etappe 7
11,1 km
https://www.outdooractive.com/de/wanderung/romantischer-rhein/rheinsteig-teil-b-der-6.-etappe-von-neuwied-niederbieber-bis-hinter-rengsd/113406356/
Am Tag der deutschen Einheit, zog es mich wieder zum Rheinsteig. Zuletzt war ich bis hinter Neuwied-Niederbieber gelaufen. Da ich den Flusslauf der Wied aber nicht an dieser Stelle überqueren konnte, musste ich wieder ab Niederbieber auf dem Wiedweg zum Rheinsteig laufen. Bei Streckenwanderungen parke ich gerne mein Auto am Zielort, um am Ende der Wanderung zeitlich nicht abhängig von selten fahrenden Bussen zu sein. Ich suche mir aber vorher die Busfahrzeiten vom Ziel zum Start heraus und fahre morgens so an, dass ich passend da bin.
In diesem Fall fuhr ich nach Rengsdorf und stellte mich an die Haltestelle, an der der Bus nach Neuwied Niederbieber fahren sollte. Ich war zeitig dran, d.h. 15 Minuten eher da. Doch meine Geduld wurde auf eine harte Probe gestellt, denn es dauerte tatsächlich fast eine Stunde, bis der Bus wirklich kam. Ich war kurz davor aufzugeben, aber eine alte Dame, die mit mir an der Haltestelle wartete, bestätigte mir, dass der Busfahrplan stimme. Wir warteten also. Irgendwie hatte ich die Ruhe weg. Den Weg in umgekehrter Richtung schon mal los zu laufen, kam nicht in Frage, weil der Bus nur alle zwei Stunden fuhr, an diesem Tag nachmittags aber gar nicht mehr. Die Bremshydraulik war Schuld, dass der Bus so spät kam, aber er kam! Nun ja, jetzt will ich mal nicht weiter von Busverspätungen erzählen, sondern von der Wanderung.
Ich startete am Friedhof in Niederbieber und lief zunächst auf dem Limeswanderweg Westerwald zu den Überresten eines alten Römerkastells mit römischer Badeanstalt, vorbei an der Erdzeituhr hinter der örtlichen Waldorfschule und endlich über die Wiedbrücke und entlang des Wiedwegs den Fluss hinauf.
Hinter den letzten Häusern gesellte sich auch schon der Rheinsteig hinzu. Es ging auf Altwied zu mit der markanten Burgruine über dem pittoresken Örtchen, das sich in eine enge Wiedschleife drängt.
Über eine schöne alte Steinbrücke querte ich die träge dahinfließende Wied und stieg zur Burgruine Altwied hinauf. Die Besichtigung der inneren Anlage war nur nach vorheriger Anmeldung möglich, aber vom Außengelände bekam ich genug zu sehen.
Weiter ging’s. Nach kurzem Verlauf an der Bundesstraße begann der schönste Abschnitt der Etappe. Auf schmalem Pfad ging es an der Hangkante hinauf und dann weiter auf einem weichem Pfad unter dichten Fichten hindurch. Immer wieder öffnete sich ein hübscher Blick hinab ins Flusstal.

Auch hier verläuft der Fürstenweg, ein Rundweg am Rande des Rheinsteigs, parallel. Bald kam die Laubachsmühle ins Sichtfeld und ein rutschig matschiger Wiesenpfad führte zur Mühle hinab.

Hier bekam ich meinen Rheinsteigstempel.
Vor der Mittagspause nahm ich zuerst den nächsten Anstieg in Angriff. Und ich hatte Glück, denn gleich drei Bänke mit wunderschöner Aussicht standen mir für mein Picknick zur Verfügung.
Plötzlich waren einige laut gerufene Anweisungen über die Wegebeschaffenheit, dann ein Getöse zu hören und eine ganze Horde von Mountainbikern jagte auf mich zu. Sie kamen alle aus dem Nichts vom steilen Berg herab und wirbelten ordentlich Erde auf, als sie direkt neben mir ihr Rad mit dem Herumreißen des Lenkers zum Stehen brachten. Ich war erst etwas irritiert, aber sie waren total nett und nach kurzem Plausch ging es für alle weiter.
Mein Weg bestand jetzt nur noch aus Anstieg. Etwas öde. Zwischendurch war ich etwas verunsichert, ob ich noch richtig lief, denn eine zeitlang waren keine Zeichen mehr zu sehen und plötzlich kamen sie mir „entgegen“, obwohl es keinen Abzweig gegeben hatte. Aber ich wusste, dass in diesem Abschnitt der Weg wegen des Baues eines Landstraßentunnels verlegt worden war und war am Ende einfach nur froh, wieder auf dem richtigen Weg zu sein, denn ich hätte keine Lust gehabt, den Berg wieder hinab zu stiefeln. An einer Stelle sah ich die Tunneleinfahrt und stand genau über dem fertig gestellten Tunnel, durch den ich am Morgen selbst gefahren bin. Ein komisches Gefühl zu wissen, dass Autos unter einem hindurch fahren.
Der Aufstieg nahe Melsbach mündete in einem grandiosen Ausblick auf freiem Feld hinab ins Neuwieder Becken, „Schauinsland“ genannt. Eine extra überproportionierte Bank als Aussichtspunkt amüsierte mich.

Vor den ersten Häusern von Rengsdorf stieg der Weg erneut an zu den Tennisplätzen und einer kleinen Freizeitanlage. Im Tennisclubcafé machte ich eine kurze Kaffeepause auf der Terrasse und genoss den herrlichen Ausblick.
Der Rheinsteig verlief danach in einer Schleife einmal um Rengsdorf herum. Ein weiterer Wegebegleiter: Die Wällertour Klosterweg von Rengsdorf nach Waldbreitbach. Der Weg führte in ein Tal hinab und streifte das örtliche Freibad. An der Nonnenley-Hütte ließ ich den Rheinsteig Rheinsteig sein und lief durch den Ort hindurch zurück zu meinem Auto.
Heute fühlte ich mich etwas abgekämpft und hatte Rückenschmerzen. Aber wovon??
Doch schon am nächsten Tag kribbelte es mir wieder in den Füßen und ich wollte unbedingt weitergehen. Wie gut, dass die Herbstferien gerade gestartet waren!
Sehr schöner Bericht 👍
LG Nina
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Danke dir!
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Den Fürstenweg bin ich schon zweimal gewandert. Diese Ecke kenne ich schon recht gut und einige Wege auf den Bildern sind mir nur allzu vertraut. Herrlich!
Ich habe solch eine Sehnsucht nach Sonne und unbeschwertem Wandern. Es wird Zeit!!! 😉
Ich wünsche Dir ein schönes Wochenende
Elke
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Liebe Elke,
oh ja, das geht mir auch so! Am Sonntag soll es endlich mal wieder Sonne satt geben.
Na, wo soll es hingehen?
Gruß
Aurora
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Ich habe noch keinen Plan. Eifel oder Bergisches Land. 😃
Ich wünsche Dir viel Spaß am Sonntag!!
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