- Unterwegs auf der Traumschleife Baybachklamm, 2011 als der 3. schönste deutsche Rundwanderweg gekürt
- 10,5 Kilometer, 413 Höhenmeter, 93 von 100 Erlebnispunkten
- gewandert am 02. März 2019
- Einen gpx-Track findet man bei Outdooractive oder auf der Homepage der Saar-Hunsrück-Touristik zu den 111 Traumschleifen. Der Weg ist durchgehend beschildert, eine Karte oder ein Track sind zum wandern nicht notwendig.
- Start: 56290 Steffenshof in der Verbandsgemeinde Kastellaun
- Einkehr: Schmausemühle Baybachtal (hatte Anfang März Betriebsferien)
Doris und ich befanden uns auf der Rückfahrt unseres Kurzurlaubs aus der Pfalz. Und wie es so unsere Gewohnheit ist, haben wir auch für diesen Tag eine schöne Wanderung herausgesucht. Die Traumschleifen im Saarland und Hunsrück gehören zu unseren Lieblingswegen, da sie ausnahmslos über interessante und meist pfadige Wege führen und perfekt ausgeschildert sind. Die Traumschleife Baybachklamm bildet unter den Traumschleifen ein richtiges Highlight, allein das Punkteranking der Erlebnispunkte, die das Deutsche Wanderinstitut vergibt, sagt schon viel aus – so unsere bisherige Erfahrung. Die Traumschleife Baybachklamm hat unter den 111 zertifizierten Traumschleifen die dritthöchste Punktzahl erreicht.
In der warmen Jahreszeit bei schönem Wetter ist die Baybachklamm ein Publikums-… äh Wanderermagnet. Mir wurde schon schon erzählt, welche Völkerscharen dort wandern gehen. Nun sind die Traumpfade von Bonn aus nicht mal so eben zu erreichen, weswegen es sich idealerweise anbot, einen dieser Wege für unseren Heimfahrtstag auszuwählen.
Der Himmel war noch grau verhangen, als wir in Steffenshof, einer kleinen Siedlung am Wald in der Nähe von Heyweiler, ankamen. Ideales Wetter, um in der Klamm etwas ungestörter zu sein. Dafür müsst ihr euch jetzt mit Winterbildern begnügen. Am Parkplatz begrüßte uns ein kleines Hüttchen, in dem wir uns bequem die Wanderschuhe anziehen konnten. Daneben befandt sich eine große Schuhputzstation mit Bürsten. Echter Service!


Motiviert stiefelten wir los und wanderten direkt den Berg hinab zum ersten Rinnsal. War das der Baybach? Nein, später stellte sich heraus, dass wir mit unserer Vermutung zu voreilig waren. Beim Zusammenfluss des uns begleitenden Bächleins mit dem Baybach trafen wir auch wieder auf unseren geliebten Saar-Hunsrück-Steig, der uns von hier ab die nächsten 5 km begleitete.

Nun ging die Post ab! In sanftem Auf und Ab wand sich der Pfad durch das Baybachtal, das mal eine enge Klamm bildete und mal etwas breiter war. Teilweise stiegen die Felsen sehr hoch auf. Das Besondere dieses Weges ist die Notwendigkeit, ab und zu über die Felsen am Hang des Baches zu klettern. Meistens war der Weg gut zu gehen, doch an zwei bis drei Stellen benötigte ich Doris‘ ziehende Hand, um eine für mich zu hohe Steinstufe zu bewältigen.
Das viele Auf und Ab machte den Weg durchaus etwas anstrengend, aber der Genuss der wunderschönen Natur und die Freude darüber, endlich diesen Weg zu gehen, der schon so lange auf unserer Wunschliste stand, überwogen.


Wir passierten die Schmausemühle, ein beliebtes Gasthaus mit Übernachtungsmöglichkeit mitten im einsamen Baybachtal. Jetzt machten die Gastleute gerade Ferien, aber wir konnten uns vorstellen, wie schön es hier im Sommer ist. Wenn wir die Etappen 21 & 22 des SHS laufen, kommen wir ja wieder hier vorbei! Darauf können wir uns freuen!


Am Ende der Schlucht war noch einmal unsere Kondition gefragt, denn es ging stramm den Berg hinauf. Manchmal bin ich über mich selber erstaunt, dass ich bei weniger anstrengenden Steigungen schnell jappse und stechende Waden bekomme, hier aber mit stetigem Schritt und ohne Murren den Gipfel erklomm – und es nicht schlimm fand.
Oben angekommen nahmen wir den Ort Heyweiler ins Visier, an dem der Weg aber in einem weiten Bogen vorbeiführte. Ein Parkplatz am Waldrand gilt übrigens als weiterer Startpunkt für die Traumschleife.

Der Himmel wurde etwas heller und man meinte, die Sonne könnte noch herauskommen. Es begegneten uns nun auch häufiger Spaziergänger, Jogger und Mountainbikern. In der Klamm selber waren wir nur einer netten Vierergruppe begegnet, mit der wir an einem ehemaligen Stolleneingang ins Gespräch gekommen waren und zwei jungen Weitwanderern, die mit großen Rucksäcken bepackt auf dem Saar-Hunsrück-Steig unterwegs waren.

Nun galt es noch einmal alle Konzentration zu bündeln, denn es ging wieder hinab ins Tal. Steinig und geröllig und sehr steil! Bald halfen Serpentinen beim Abstieg. Unten angekommen, klopfte ich mir meine Zehen wieder aus der Schuhspitze und nahm das Kontrastprogramm in Angriff: das, was wir heruntergegangen waren, mussten wir auf der anderen Seite des Tals nun wieder hinauf. Hier zeigten sich bei mir erste Ermüdungserscheinungen. Es begann kurz zu tröpfeln, doch blieben wir von stärkerem Regen verschont.

Sobald die Häuser von Steffenshof sichtbar wurden, war uns beiden deutlich, dass diese schöne Wanderung nun bald ihr Ende fand.

Ich kann jedem nur empfehlen, dieses schöne Fleckchen Erde kennenzulernen. Man muss aber mit schmalen Pfaden und kleinen Kletterpartien rechnen.
Weitere Berichte von Traumschleifen:
Stausee Tafeltour und Hochwälder im Doppelpack
Liebe Aurora, kennst du schon die Karlstalschlucht bei Tripp Stadt (nahe Kaiserslautern)? Wenn dir die Klamm so gut gefallen hat, gefällt es dir da bestimmt auch. Ins Baybachtal muss ich auch noch mal unbedingt…
Liebe Grüße
Jana
Gefällt mirGefällt mir
Die Karlstalschlucht kenne ich nur dem Namen nach und aus Blogberichten mit Fotos anderer.
Wenn ich mal wieder in der Pfalz bin, kann ich die ja mal kennenlernen!
Gefällt mirGefällt mir
Hallo Aurora,
dieser Weg könnte mir auch gefallen. Schöne schmale Pfade. Leider war das Wetter nicht so toll was aber wiederum den Vorteile hatte, dass der Weg nicht überlaufen war. Das Gasthaus sieht auch freundlich aus.
Liebe Grüße und ein schönes Wochenende
Harald
Gefällt mirGefällt 1 Person
Dir auch!
Gefällt mirGefällt mir